zurück |
2
Wochen Urlaub im September und davon 10 Tage Zeit, um
wegzufahren, da haben wir uns gedacht: Keine Experimente!
So entschlossen wir uns für ein Reiseziel, das wir aus dem Jahr
2003 schon kannten: den Strand von L'Espiguette in der Nähe von
Aigues-Mortes im Languedoc in Südfrankreich am westlichen Rand
der Petit Camargue.
(Wer
hier
nicht weiterlesen möchte, kann auch jetzt schon das Album
anschauen)
(Einige weitere Bilder von L'Espiguette von 2009 gibt es
auch hier)
Auf dem Hinweg wollte unser alter Klops (unser 22jähriger
Campingbus) einen kleinen Umweg über den Viaduc de Millau fahren, die höchste
Autobahnbrücke
Europas, gleichzeitig eine der längsten Schrägseilbrücken der
Welt, fertiggestellt im Jahr 2004 unter Mitwirkung des
Architekten Sir Norman Foster.
Obwohl die Brücke ein spektakuläres Jahrhundertbauwerk ist,
bleiben die Eindrücke, die sie vermittelt, ein wenig hinter den
Erwartungen zurück. Anteil daran hat sicher unter anderem die
Tatsache, dass die beiderseits der Brücke angebrachten
Schutzwände den erwarteten atemberaubenden Ausblick über die
südfranzösische Landschaft verhindern.
Am Ziel - der Landspitze L'Espiguette - angekommen, haben wir dann
aber genau das vorgefunden, was wir wollten und von unserem
Aufenthalt vor 5 Jahren schon kannten: fast 200 Hektar
Dünenlandschaft mit Sand, Meer, Leuchtturm, einer unglaublichen Weite und
- von ein paar Kite-Surfern und Reitern abgesehen - eigentlich
keinen Menschen.
Untergebracht waren wir direkt am Strand auf dem riesigen und sehr weitläufigen Camping de l'Espiguette, wo wir ein
Geviert etwa in der Größe von 5 Fußballfeldern ganz für uns
allein hatten.
Die Küste dort ist touristisch stark erschlossen. Man hat hier
ein Gegengewicht zur Cote d'Azur etablieren wollen, was leider
auch zu einigen architektonischen Sünden geführt hat, zu
besichtigen z.B. in La
Grande
Motte.
Es gibt aber auch überaus reizvolle Orte: in ca 7 km Entfernung
Le Grau-du-Roi; 12 km sind es bis Aigues-Mortes.
Le
Grau-du-Roi hat einen betriebsamen Fischereihafen, der -
vom Meer aus über einen Kanal erreichbar - mitten in der Stadt
liegt. Ein Schauspiel besonderer Art ist es, wenn täglich gegen
16 Uhr die Fischkutter nach dem Fang in Begleitung Hunderter von
Möwen durch den Kanal in ihren Hafen heimkehren. Der Kanal ist
beiderseits von einer ganzen Reihe Cafes und Lokalen gesäumt,
sodass man dies Spektakel ganz entspannt bei einem Pastis oder
einem Café crème genießen kann.
In den 1960er Jahren fing man an, einen neuen Jachthafen
anzulegen. Dieser ist inzwischen zu einem eigenen Stadtteil
namens Port
Camargue
geworden und bildet heute den größten Freizeithafen Europas.
Aigues-Mortes
ist ein von einer viereckigen Wehrmauer umschlossenes komplett
erhaltenes
mittelalterliches Städtchen, in dessen unmittelbarer Nähe sich Salinen
und eines der größten Weingüter Frankreichs befinden. Im
Städtchen selber gibt es kleine Geschäfte und Läden
verschiedenster Art sowie eine ganze Reihe von Lokalen,
die mit mediterranen Genüssen locken und verwöhnen.
Die Wehrmauer ist begehbar und ermöglicht einen sehr schönen
Spaziergang rund um die Stadt mit interessanten Aus- und
Einblicken, außerdem kann im Sommer der Constanzen-Turm (Tour de Constance) bestiegen werden, von
wo man einen herrlichen Rundblick über Aigues-Mortes und das
Umland hat.
Da unsere Zeit so knapp bemessen war, haben wir eher wenig
unternommen in diesem Urlaub; nicht mal zwischendurch den
Standort gewechselt. Radtouren nach Aigues-Mortes, Le
Grau-du-Roi und Port Camargue sowie einige Strand- und
Dünenwanderungen waren vollauf genug.
Wir haben uns aber fest vorgenommen, diese Gegend noch einmal zu
besuchen, dann werden wir auch Arles, Avignon und Nimes
besichtigen. Es gibt einfach so viel zu sehen!...
|